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Wir stellen Falschbehauptungen über die Covid-Impfung richtig

24. Okt 2021 | Presse, Wissenswertes

Das Team Kinderschutz befürwortet ausdrücklich die Covid-Schutzimpfung auch für Kinder. Unsere Kinder sind oder werden auf jeden Fall noch geimpft.

Wir befürworten den Schutz im Interesse der Kinder selbst – zum Wohl der Kinder selbst. Das liegt aus unserer Sicht auch nahe mit Blick auf die möglichen Folgeschäden, von denen der Immunologe Anthony Leonardi die wichtigsten hervorhebt und die Sie auf unserer Seite teamkinderschutz.de finden können. Wir befürworten auch, dass sich das Umfeld aus Eltern, Lehrer:innen, Erzieher:innen, aber auch Sport- oder Musiklehrer:innen, Vereinstrainer:innen und größeren Geschwistern impfen lässt.

Uns besorgt daher die um sich greifende Impfverweigerung. Eine Impfkampagne mit vernünftiger Aufklärung hat leider gefehlt – das zeigt sich hier. Es hat ein Vakuum geschaffen, in dem es Impfgegner leicht hatten, ihre Mythen und Falschinformationen zu platzieren.

Auf zwei dieser Impfgegner-Mythen wollen wir hier eingehen – mögliche Spätfolgen und das Risiko von Unfruchtbarkeit angeblich durch die Impfung.

Wir bitten Sie um Berichterstattung in Ihrem Medium. Sprechen Sie uns gern an, um Expert:innen oder Betroffene für weitergehende Informationen und Interviews vermittelt zu bekommen.

Falschinformation 1: Spätfolgen

Mögliche Spätfolgen sind eine Lieblingsbegründung von noch oder auch aus Überzeugung Ungeimpfter zur Begründung für ihren Impfstatus. Dieser Punkt wurde bereits oft im Lauf der Pandemie thematisiert. Daher ist auch außerhalb von Fachkreisen mittlerweile vielen bekannt: echte Spätfolgen bei Impfungen treten nicht auf.

Was auftreten kann: mögliche Impfnebenwirkungen oder sogar -schäden. Diese treten aber ausnahmslos unmittelbar nach der Impfung auf – also innerhalb weniger Wochen.

Impfzweifler oder -gegner verweisen im Zusammenhang mit diesem Argument oft auf die durch den Impfstoff Pandemrix ausgelöste Narkolepsie. Das ist nicht stichhaltig. Auch die Narkolepsie nach Schweinegrippeimpfung trat binnen weniger Wochen nach der Impfung auf. Da sehr selten, fiel dieser Zusammenhang jedoch nur auf, weil das finnische Impfregister alle Impflinge registrierte und so Zusammenhänge sichtbar wurden. Als Folgeschaden wurde Narkolepsie auch vom Paul-Ehrlich-Institut anerkannt. Sie ist keine Spätfolge, sondern eine erst verzögert bemerkte Impfnebenwirkung bzw. Impfschaden. Und: Die Narkolepsie war eine durch die damalige Schweinegrippe ebenso, aber noch wesentlich häufiger ausgelöste Folgewirkung.

Fakt ist:

  • Es sind keine Spätfolgen durch die Impfung zu erwarten.
  • Und dank der sehr großen Aufmerksamkeit, unter der die Impfungen an mittlerweile mehr als einer Milliarde Menschen vollzogen wurden, kennen wir die wenigen möglichen Impfnebenwirkungen bereits – wie etwa Herzmuskelentzündungen. Über Herzmuskelentzündungen wissen wir, dass sie sehr viel seltener durch die Impfung ausgelöst werden, als durch die Erkrankung selbst. Auch wissen wir, dass die Erkrankung weitere bekannte und unbekannte Folgeschäden hervorbringen kann, die bei der Impfung bekanntlich auftreten können.

Falschinformation 2: Unfruchtbarkeit oder Impotenz durch Impfung
Auch an dieser Behauptung ist nichts dran. Die Behauptung ist frei erfunden – ein Hoax der Impfgegner. Tatsächlich ist es – wie meist bei den wenigen beobachteten oder auch nur behaupteten Impffolgen – aller Wahrscheinlichkeit nach genau umgekehrt:

Klar ist, dass die Impfung NICHT Unfruchtbarkeit oder Impotenz auslöst. Zumindest soviel lässt sich über diese Behauptung nach mehr als einer Milliarde Geimpfter in den vergangenen gut zehn Monaten über die Folgen der Impfung sagen. Und: Wenn es so wäre, dass das Spikeprotein Unfruchtbarkeit auslösen könnte –, dann würde es die Vielzahl von Spikes bei einer Infektion erst recht auslösen können.

Möglicherweise kann es jedoch die Erkrankung. Auszuschließen ist das nicht. Aber die Studienlage ist unübersichtlicher und nicht abschließend geklärt. Klar ist: Eine Covid-Erkrankung kann auf verschiedenerlei Weise Fruchtbarkeit und auch sexuelle Funktionsfähigkeit schädigen. Verschiedene Studien belegen solche Effekt. Interessant finden wir in diesem Zusammenhang den Artikel Ihres Kollegen Lars Fischer. https://scilogs.spektrum.de/fischblog/unfruchtbarkeit-impotenz-covid-19/ Er stellt zurecht fest, dass bei manchen Studien nicht eindeutig klar ist, ob der Auslöser speziell Covid ist oder ob ganz allgemein auch andere Virusinfektionen diesen Effekt haben können – es gibt hierzu schlicht wenige Studien. Aber dass ein Schaden entstehen kann UND dass dieser dann größer sein kann, als durch die Impfung, soviel scheint bereits klar.

In Studien teils vereinzelt nachgewiesen wurden niedriger Testosteronspiegel und Spermienmangel bei Männern. Entzündungen der Hoden und Eierstöcke ebenso wie anderer Organe und Drüsen kommen gehäuft vor. Die bekannte Wirkung des Virus auf das Endothel dürfte ebenfalls eine Wirkung auf die sexuelle Funktions- und Reproduktionsfähigkeit haben.

Die Impfung hat diese Effekte in jedem Fall nicht.